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Special Spenderbefragung

Was sollen wir fragen?

Erstaunlich oft kommt es vor, dass mich Organisationen ansprechen, weil sie eine Spenderbefragung durchführen möchten, aber gar nicht genau wissen, was sie fragen sollen. Im Laufe des Projekts müssen wir jedoch allzu oft Fragen streichen, damit alles auf den Druckbogen passt. Und so gehen wir dabei vor:

Wenn ich wegen einer Spenderbefragung kontaktiert werde, steht meist eine konkrete Idee im Raum („Wir wollen unser Spendermagazin relaunchen und daher die Leserinnen und Leser vorab befragen, was sie so wollen“). Oder es soll eine bestimmte Zielgruppe befragt werden (Großspender:innen, Fördermitglieder). Nicht selten geht es aber vorwiegend darum, den Spenderinnen und Spendern mal Wertschätzung zu vermitteln und ihnen über die Befragungen ein Feedback zu ermöglichen (was auch positiv auf die Spenderbindung einzahlt!). Bei diesem Anlass könnte man sie ja fragen, welche Themen ihnen wichtig sind, ob sie mit der Kommunikation zufrieden sind, welche Kanäle sie bevorzugen und was sie sich generell so wünschen… (das sind die am häufigsten genannten Fragen aus Organisationssicht)

Aus einer groben Idee einen handwerklich sauberen Fragebogen zu entwerfen, das ist meine Aufgabe. Da jede Organisation – bei aller Parallelen, die sich in der Fundraisingbranche finden – ihre eigenen Themen mitbringt, wird jede Befragung anders. Das macht es unglaublich spannend. Wenn aus einem leeren Word-Dokument ein Fragebogen entsteht, auf dessen Ergebnisse sich alle freuen (einschließlich mir), dann haben wir gemeinsam eine sehr gute Vorarbeit geleistet.

Tatsächlich ist es ein gemeinsamer Prozess. Ohne den Input der Organisation geht es nicht. Fragen, die ich spannend finde, weil ich sie wichtig für die zukünftige Kommunikation der Organisation erachte, mit denen die Fundraiser:innen aber nichts anfangen können, finden keinen Platz im Fragebogen. Denn mit diesen Ergebnissen wird hinterher nicht gearbeitet. Entscheidend ist, was die Organisation aktuell bewegt. 

Um also einen Fragebogen zu entwickeln, der die Organisation im Arbeitsalltag wirklich voranbringt, setze ich mich mit allen relevanten Mitarbeiter:innen der Organisation in einer „Fragebogenkonferenz“ zusammen. Alle dürfen (und sollen!) vorab Fragen sammeln, die sie für ihre Arbeit interessieren – wild, ungefiltert, ohne Schranken. Gemeinsam gehen wir diese Fragen durch. Fragen, die sich für die Befragung nicht eignen, streichen wir direkt. Bei anderen lasse ich mir die genauen Ziele und Wünsche erklären, die sich dahinter verbergen. Das ist gerne mal etwas anderes, als die Frage zunächst hergibt, sodass ich sie für die Befragung präziser formulieren werde. Immer wieder entstehen bei diesen Terminen lebhafte Diskussionen unter den Kolleg:innen, die aufzeigen, wo man sich intern nicht einig ist oder wie etwas zu bewerten ist. Das greifen wir oft auf und nutzen es für die Befragung. Sollen doch die Spenderinnen und Spender sagen, wie sie dazu stehen. Es ist schon passiert, dass sich nach so einer Konferenz der Schwerpunkt der Befragung völlig verlagert hat, weil klar wurde, wo das eigentliche Themenfeld liegt, das gerade dringend bearbeitet werden sollte.

Dieser Prozess führt dazu, dass am Ende fast immer mehr Fragen gestellt werden, als sich die Organisation zunächst vorstellen konnte. Und auch für die Spenderinnen und Spender wird es spannender, weil sie mehr als nur nach ihren demografischen Merkmalen, Kommunikations- und Themenvorlieben oder Spendenverhalten gefragt werden.

Auch wenn man quasi aus dem Nichts eine Befragung entstehen lassen kann, hilft es, eine Grundidee zu haben. Hier ein paar Anregungen für mögliche Themen oder Zielgruppen.
Lassen Sie sich gerne inspirieren:

  • Ganz generell: Wer sind unsere Spender:innen (soziodemografische Merkmale, aber auch Persönlichkeitstypen, weiteres Engagement, Einstellung zu bestimmten Themen etc.)
  • Was denken bestimmte Fundraising-Zielgruppen über unsere Organisation, z.B. Großspender:innen, Fördermitglieder, Pat:innen, Einzelspender:innen, …
  • Vergleichsstudie, z.B. Wie nehmen uns Menschen wahr, die erst seit kurzem für uns spenden vs. Menschen, die uns schon sehr lange unterstützen?
    Worin unterscheiden sich die Gruppen (demografische Merkmale, Vorlieben, Wünsche)?
  • Weitere Zielgruppen, z.B. jüngere Spender:innen oder Menschen, die zu unserem Spendenthema einen besonderen Bezug haben (z.B. Fachpersonal vs. „normale“ Spender)
  • Befragung außerhalb der eigenen Spenderschaft: Nicht-Spender:innen und ihr Blick auf unsere Organisation / das Thema; schwierige Zielgruppen, z.B. Generation X (was sind ihre Hürden, wie kann man sie dennoch erreichen?)
  • Leserumfrage (z.B. Leser:innen des Mitgliedermagazins)
     
  • Spendenmotive, Vision / Mission (inwieweit werden diese so wahrgenommen, wie wir selbst tut), Stärken der Organisation (was macht uns aus Sicht der Spender:innen einzigartig)
  • Bezug zum Thema der Organisation (warum hat es eine Relevanz für die befragte Person), was die Spender:innen über unsere Themenfelder / über uns
  • Veränderungen in der Organisation (Neupositionierung, neue Themenausrichtung / anderer Arbeitsfokus, Namensänderung / neuer Claim, Fusionierungen etc.) >> Gehen die Spender:innen das mit?
  • Einstellung zum gemeinnützigen Vererben
  • Kündigungsgründe (insbesondere, wenn Kündigungen angestiegen sind)
  • Politische Einstellungen (insbesondere in Bezug auf das Thema der Organisation)
  • Religiöser Hintergrund und Wünsche / Erwartungen diesbezüglich an die Organisation

… sowie die Themen und Zielgruppen, die Sie gerade beschäftigen. Alles ist möglich.


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  • Warum auch Spender:innen begeistert sind
  • 5 Fragen, die Sie in einer Spenderbefragung vermeiden sollten
  • Die häufigsten Fragen bei der Planung
  • Umfrage / Selbsttest: Wo stehen Sie beim Thema Spenderbefragung?

Meine Leistungen zum Thema Spenderbefragungen finden Sie >> hier.

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